Alte Wälder binden weniger CO2 als junge
1.500 Fußballfelder: Um diese Fläche wuchs der europäische Wald täglich zwischen den Jahren 2005 und 2020. Alleine in Finnland um über 100 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Aber der Druck auf die Ressource Holz wächst – nicht erst seit der Energiekriese. Auch die Hersteller von Getränkekartons beziehen ihren Rohstoff aus diesen Wäldern. Umso wichtiger ist eine nachhaltige Forstwirtschaft und glaubwürdige Zertifizierungssysteme.


Durchforstung lässt Bäume besser wachsen
Dazu gehört regelmäßige Durchforstung und Verjüngung der Bestände. Denn nur so kann verhindert werden, dass die CO2-Aufnahmefähigkeit des Waldes sinkt. Alter von 65 bis 85 Jahren werden in Nordeuropa Kiefern und Fichten geschlagen. Diese besitzen aufgrund der klimatischen Bedingungen besonders lange und starke Holzfasern. Etwa 45 Prozent des Holzes in Schweden werden in Sägewerken zu Nutzholz in der Bau- Industrie oder im Möbelbau verarbeitet. Weitere 10 Prozent dienen als Brennstoff und erzeugen Strom und Wärme für Verbraucher. Aus den restlichen 45 Prozent entsteht zuerst Zellstoff und anschließend Rohkarton.
Rinde und andere Reste der Holzproduktion werden in den Zellstoff- Fabriken thermisch verwertet und erzeugen so klimaneutrale Bioenergie. Die Wirtschaftswälder, in denen das Holz wächst, werden in ihrem Leben zweimal durchforstet. So werden nach 25 und nach 50 Jahren auch junge Bäume gefällt. Nur so ist garantiert, dass die umstehenden Bäume ausreichend Platz zum Wachsen haben. All diese Bäume sind das Basismaterial, aus dem Getränkekartons hergestellt werden.

Wirtschaftswälder sind keine Urwälder
Nordeuropäische Wälder werden seit über 200 Jahren bewirtschaftet. Es gibt nur noch wenige Waldgebiete, in denen der Mensch nicht seine Spuren hinterlassen hat. Und die stehen inzwischen unter strengem Schutz. Bereits das finnische Forstgesetz aus dem Jahr 1886 schreibt vor, dass für jeden geschlagenen Baum vier neue Setzlinge gepflanzt werden müssen. Ähnliches gilt in Schweden. Wälder mit einem gesunden Verhältnis zwischen jungem und altem Baumbestand haben einen großen Vorteil gegenüber Wäldern voller ausgewachsener Baumriesen.
Sie wachsen wesentlich schneller und binden dabei mehr CO2. „Erreichen die Wälder ein bestimmtes Alter, sinkt ihre CO2-Aufnahme und die so wichtigen Kohlenstoffsenken verschwinden – außer es kommt zu einer weiteren Aufforstung“, so die deutsche Ökosystemforscherin Almut Arneth vom Karlsruher Institut für Technologie. Der Kohlenstoff bleibt in Holz- und Zellstoffprodukten gebunden.

Nur aus zertifizierten Quellen
Zu den wichtigsten Grundsätzen einer nachhaltigen Forstwirtschaft gehört die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Um diese zu schützen braucht es Regeln und Kontrollen. Dafür sorgen u.a. die Standards des Forest Stewardship Council® (FSC). Die Papierfasern aus denen Getränkekartons von Tetra Pak, SIG Combibloc und Elopak hergestellt werden, stammen zu 100 Prozent aus FSC-zertifizierten und kontrollierten Quellen.
Sind keine ausreichenden Mengen FSC-Holz verfügbar, wird ausschließlich Holz aus kontrollierten Quellen nach den Bestimmungen des FSC-Standards „Controlled Wood“ verwendet. Damit wird der Einsatz von Holz aus illegalen oder gentechnisch veränderten Quellen nachweislich ausgeschlossen. Ebenso wird kein Holz verwendet, das aus der Umwandlung von Naturwald in Plantagen stammt oder bei dessen Ernte Menschenrechte verletzt werden.