Alte Wälder binden weniger CO2 als junge

1.500 Fußballfelder: Um diese Fläche wuchs der europäische Wald täglich zwischen den Jahren 2005 und 2020. Alleine in Finnland um über 100 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Aber der Druck auf die Ressource Holz wächst – nicht erst seit der Energiekriese. Auch die Hersteller von Getränkekartons beziehen ihren Rohstoff aus diesen Wäldern. Umso wichtiger ist eine nachhaltige Forstwirtschaft und glaubwürdige Zertifizierungssysteme.

Waldstatistik Finnland 2021
Waldstatistik Finnland 2021
Alter Baum und junger Baum

Wirtschaftswälder sind keine Urwälder

Nordeuropäische Wälder werden seit über 200 Jahren bewirtschaftet. Es gibt nur noch wenige Waldgebiete, in denen der Mensch nicht seine Spuren hinterlassen hat. Und die stehen inzwischen unter strengem Schutz. Bereits das finnische Forstgesetz aus dem Jahr 1886 schreibt vor, dass für jeden geschlagenen Baum vier neue Setzlinge gepflanzt werden müssen. Ähnliches gilt in Schweden. Wälder mit einem gesunden Verhältnis zwischen jungem und altem Baumbestand haben einen großen Vorteil gegenüber Wäldern voller ausgewachsener Baumriesen.

Sie wachsen wesentlich schneller und binden dabei mehr CO2. „Erreichen die Wälder ein bestimmtes Alter, sinkt ihre CO2-Aufnahme und die so wichtigen Kohlenstoffsenken verschwinden – außer es kommt zu einer weiteren Aufforstung“, so die deutsche Ökosystemforscherin Almut Arneth vom Karlsruher Institut für Technologie. Der Kohlenstoff bleibt in Holz- und Zellstoffprodukten gebunden.