FKN weist DUH-Kritik scharf zurück

Mit nachweislich falschen Behauptungen und abenteuerlichen Zahlenspielchen versucht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zum wiederholten Mal, den Status des Getränkekartons als ökologisch vorteilhafte Verpackung in Frage zu stellen. Erklärtes Ziel dieser Desinformationskampagne: das Pfand auf Getränkekartons.

Die Aussagen und Vorwürfe der DUH im Rahmen einer Pressekonferenz am 27. November sind keineswegs neu. Das einzig neue daran sind wieder einmal neue Zahlen, die den angeblich hohen Kunststoffanteil und niedrige Recyclingquoten bei Getränkekartons belegen sollen. Verpackt werden die Berechnungen der DUH als „neue Studie“. In Wirklichkeit handelt es sich um mehrfach recycelte „Hintergrundpapiere“, deren Wahrheitsgehalt mit jedem Recyclingschritt geringer wird. Noch nicht einmal die einfachsten wissenschaftliche Grundsätze wie die Repräsentativität der Stichprobe oder die Überprüfbarkeit der Ergebnisse werden eingehalten.

Die Keule der „Verbrauchertäuschung“

Die Skandalisierungs-Profis der DUH und mit ihnen die „Mehrwegallianz“, die solche Kampagnen gegen den Getränkekarton finanziert, glauben dadurch eine Rückkehr der Mehrwegflasche bei Fruchtsäften in die Regale des Handels zu erreichen. Die Argumentationskette der DUH ist immer dieselbe: Die „Einschätzung“ des Umweltbundesamtes (UBA), wonach der Getränkekarton ökologisch vorteilhaft ist, sei zwölf Jahre alt. Heute seien die Kriterien für eine solche Bewertung nicht mehr erfüllt. Dem Kunden werde eine „Kunststoffverpackung mit Papierüberzug“ verkauft. Auch sei es eine üble Verbrauchertäuschung, wenn der FKN eine Recyclingquote von 71 Prozent veröffentliche. Dass seitdem mehrere Ökobilanzen im Auftrag des Verbandes und einzelner Hersteller vorliegen, die den Befund der Studien des UBA aus 2002 bestätigen, wird ausgeblendet. Oder die Studien werden als „Auftragsgutachten“ diskreditiert, obwohl sie nach allgemein anerkannten Regeln der ISO und unter Beteiligung kritischer Gutachter erstellt wurden. Dagegen maßt sich die DUH an, aus ihren eigenen Berechnungen weitreichende Schlussfolgerungen zu ziehen: Der Getränkekarton sei „eindeutig nicht ökologisch vorteilhaft“, heißt es.

UBA: Kein Grund, Einstufung zurückzunehmen

Das Umweltbundesamt sieht keinen Grund, die Einstufung von Getränkekartons als ökologisch vorteilhafte Verpackung zurückzunehmen. Im Tagesspiegel von 27. November wird der Verpackungsexperte des UBA, Gerhard Kotschik, zitiert: „Wir sehen es nicht als unsere Aufgabe an, ständig Ökobilanzen für Getränkeverpackungen durchzuführen. Die Ökobilanzen werden von den Herstellern selbst durchgeführt. Allerdings werden die Verfahren von Fachleuten begleitet und am Ende von einem kritischen Gutachter überprüft“. Aus den Veröffentlichungen würde das Umweltbundesamt dann seine Schlüsse ziehen. Ende dieses Jahres werde ein dreijähriges Vorhaben des Umweltbundesamtes abgeschlossen, das neue Mindestkriterien für Ökobilanzen festgelegt. In einem Begleitkreis, der eingerichtet wurde, um ein möglichst transparentes Verfahren sicherzustellen, waren neben den betroffenen Wirtschaftskreisen auch die DUH sowie weitere Vertreter der „Mehrwegallianz“ und der Naturschutzbund (NABU) vertreten.

DUH akzeptiert neue Mindestanforderungen nicht

Noch vor der offiziellen Vorstellung der Ergebnisse am 8. Dezember teilte die DUH für die „Mehrwegallianz“ mit, dass man die „erarbeiteten Studienergebnisse nicht mittrage“. So wurde u.a. beklagt, dass PET-Mehrweg als alleiniges Referenzsystem definiert werde. „Die optimale Schutzqualität von Glas und seine Nachhaltigkeit als Material werde in keiner Weise gewürdigt.“ Schon auf den ersten Begleitkreissitzungen gefiel en sich die Glasfreunde in der Rolle des streitbaren Opfers. Mitarbeiter einzelner Forschungsinstitute sahen sich wiederholt mit dem Vorwurf der Voreingenommenheit konfrontiert – ein bekanntes Muster, was an das Vorgehen der Mehrweglobby bei der Diskussion über das erste UBA-Bewertungshandbuch zu Ökobilanzen erinnert. Die Erwartung, dass der neue Anforderungskatalog dazu beitragen wird, mehr Sachlichkeit in die Diskussion zu bekommen, wird sich unter diesen Voraussetzungen wohl nur schwer erfüllen lassen.