Gemeinsamer Einsatz der Hersteller ist Basis für hohe Recyclingfähigkeit von Getränkekartons

Erste öffentliche Führung durch Palurec-Anlage zur Verwertung der Kunststoff-Aluminium-Anteile / FKN-Vorsitzender Stephan Karl: „Die über 8 Millionen Euro, die wir hier investiert haben, sind jeden EuroCent wert.“ / Recycling-Experte Dr. Joachim Christiani: „Getränkekartons sind eine Blaupause für gelebte Produktverantwortung.“

Der Vorstand des FKN in der Poly-Al-Recyclinganlage Palurec
Der FKN-Vorstand in der Palurec-Recyclinganlage für PolyAl: Stephan Karl (Tetra Pak), Volker Bubacz (SIG Combibloc), Stephen Naumann (Elopak).

Hürth, 08.04.2024 – Auf 18.000 Tonnen pro Jahr ist die Recyclinganlage Palurec nahe Köln ausgelegt. Das ist die Hälfte aller pro Jahr in Deutschland anfallenden Kunststoff-Alu-Bestandteile aus Getränkekartons. Diese werden auch PolyAl genannt. Die zweiten 18.000 Tonnen wird eine weitere Recyclinganlage für PolyAl voraussichtlich ab Mai abdecken.

Eine Branche übernimmt Herstellerverantwortung

Fast genau drei Jahre nach der Eröffnung, führte Palurec-Geschäftsführer Andreas Henn ausgewählte PressevertreterInnen durch die Recycling-Anlage. Anschließend bestand die Chance, mit den Geschäftsführern der drei deutschen Getränkekarton-Hersteller ins Gespräch zu kommen: Stephan Karl (Tetra Pak), Volker Bubacz (SIG Combibloc) und Stephen Naumann (Elopak). Allen dreien war in Ihren Statements besonders wichtig, dass man als gesamte Branche im Sinne der Herstellerverantwortung gehandelt habe.

Recyclingfähigkeit als neue „License to operate

Der FKN-Vorsitzende Stephan Karl betonte, jeder einzelne EuroCent der in die Anlage investierten 8 Millionen Euro habe sich mehr als gerechnet. Die stoffliche Verwertung von PolyAl sei auch wichtig, um die Vorgaben zur Recyclingfähigkeit in der noch nicht final verabschiedeten EU-Verpackungsverordnung (PPWR) einzuhalten. Stephen Naumann machte deutlich, dass ab 2030 Verpackungen mit weniger als 70 % Recyclingfähigkeit voraussichtlich nicht mehr auf den EU-Binnenmarkt gebracht werden dürften.

Damit werde die Recyclingfähigkeit von Verpackungen zur „License to operate“. Volker Bubacz plädierte an die Politik, dem in Deutschland gut funktionierenden Recycling und der dahinterstehenden Sammel- und Recyclinginfrastruktur müsse offen gegenübergestanden werden. Die Palurec-Anlage zeige, dass das Recycling bereits heute sehr gut funktioniere.

Getränkekartons sind hochgradig recyclingfähig

In seiner Keynote zur Bedeutung der Palurec wies Recycling-Experte Dr. Joachim Christiani (Cyclos HTP) darauf hin, dass schon mit Betriebsstart der Anlage Getränkekartons eine hochgradige Recyclingfähigkeit von deutlich über 90 % erreicht hätten. Dieser Anteil wachse weiter. Treiber dieser vorbildlichen Entwicklung, sei von Anfang an der gemeinsame Einsatz der Getränkekarton-Hersteller gewesen. Diese hätten mit Ihrem Engagement eine Blaupause für gelebte Produktverantwortung gegeben.