Recycling von Getränkekartons auf Vorjahresniveau

Die Recyclingquote des Jahres 2012 lag bei etwa 70 Prozent. Zwar ist die Verwertungsmenge auf rund 126.000 Tonnen leicht zurückgegangen, es wurden aber auch weniger Verpackungen in Deutschland verkauft.

Dies geht aus Angaben der ReCarton GmbH hervor, die eine Tochtergesellschaft des Fachverbandes Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel (FKN) ist und das Recycling von Getränkekartons aus der Gelben Tonne organisiert. Verwertet wurden die Packungen in drei deutschen Papierfabriken: Im Westen die Niederauer Mühle in Kreuzau, im Süden Mondi Packaging in Raubling und im Norden die Delkeskamp Verpackungswerke in Nordtrup. 

Bewährte Technik

Die Aufbereitungstechnik ist bei allen Unternehmen ähnlich: Herzstück der Recyclinganlage ist ein rotierender Metallzylinder mit einem Durchmesser von ca. 3 Metern. Wie in einer Waschmaschine werden die zuvor geschredderten Getränkekartons unter Zugabe von Wasser „geschleudert“. Der Papieranteil weicht langsam auf und löst sich von den Folien. Chemikalien werden dazu nicht eingesetzt. Durch kleine Löcher in der Trommelwand wird der Faserbrei abgeschwemmt. Anschließend wird er gereinigt, eingedickt und zur Papiermaschine gepumpt. Im Innern der Trommel verbleiben die Folienreste aus Polyethylen (PE) und Aluminium. Diese gehen zum überwiegenden Teil in die Zementindustrie, wo das PE als Energieträger genutzt und das oxidierte Aluminium in die Klinkerphase eingebunden wird. Dadurch verbessert sich das Abbindeverhalten des Zements. Etwa 40 Prozent gehen zur APK AG nach Merseburg, wo in einem 2-stufigen Prozess – mechanische Aufbereitung plus chemisch-physikalisches Löseverfahren – Kunstoffe und Aluminium getrennt und als Sekundärrohstoffe wieder eingesetzt werden können.