Bessere Mülltrennung wirkt, pauschale Kritik an Getränkekartons nicht
Mehr als eine Woche nach Bekanntgabe der Recyclingzahlen der dualen Systeme für das Jahr 2023 durch die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) und das Umweltbundesamt (UBA) meldet sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit altbekannter Getränkekarton-Kritik. Martin Schröder, Geschäftsführer des Fachverbandes Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel e.V. (FKN), teilt hierzu mit:

Unverständliche Falschbehauptungen der DUH
„Es ist völlig unverständlich, warum die DUH wieder mit der Falschbehauptung zu vernehmen ist, Getränkekartons seien schlecht zu recyceln – das Gegenteil ist der Fall! Das Recycling der Papierfasern funktioniert seit über 30 Jahren und nach Inbetriebnahme der herstellerfinanzierten Poly-Al-Recyclinganlage Palurec und der im letzten Jahr eröffneten Saperatec GmbH werden auch die Verschlüsse und Beschichtungen des Getränkekartons stofflich verwertet. Dies hebt die Recyclingfähigkeit der Getränkekartons gemäß den Standards der ZSVR auf über 90 Prozent. Bei Palurec und Saperatec entstehen Recyclingrohstoffe, die sich in vielen Produkten einsetzen lassen. Das ist gelebte Produktverantwortung und echte Kreislaufwirtschaft!
Getränkekartons ökobilanziell mit Top-Werten
Forderungen nach einem Pfand auf Getränkekartons gehen insofern in die falsche Richtung. Denn auch ohne Pfand schneidet der Getränkekarton beim Klimaschutz deutlich besser ab als andere Getränkeverpackungen – einschließlich Glasmehrwegflaschen! Das liegt daran, dass unsere Verpackung zu rund 75 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Diese ökologische Vorteilhaftigkeit bestätigt die Ökobilanz des ifeu-Instituts, die vom UBA unterstützt wird.
Korrekte Mülltrennung ist das A und O
Für ein gut funktionierendes Recycling ist eines immer am wichtigsten: eine vorgelagerte korrekte Mülltrennung durch VerbraucherInnen. Die ambitionierten Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes sind nur mit deren Mithilfe erreichbar. Dies wird auch von ZSVR und UBA in ihrer gemeinsamen Pressemitteilung deutlich betont. Daraus zitiere ich gerne Frau Dr. Bettina Rechenberg, Fachbereichsleiterin Kreislaufwirtschaft beim UBA: „Nur wenn die Abfälle zuhause in der richtigen Tonne entsorgt werden, können die enthaltenen Materialien gut zurückgewonnen werden. Das schont die Ressourcen und schützt auch das Klima.““