Warum es ökologisch sinnvoll ist, auch Hafermilch in Getränkekartons abzufüllen

Milch-Ersatz-Drinks liegen voll im Trend. Und dies nicht nur bei Verbrauchern, die sich vegan ernähren wollen. Auch Klima- und Umweltschutz spielen bei der Kaufentscheidung eine entscheidende Rolle. Da ist es nur logisch, dass die Hersteller darauf achten, welche Verpackung am besten zum Produkt passt.

Ob „Hafermilch“ oder „Milch aus Erbsenprotein“, ob Reismilch, Mandelmilch oder Sojamilch. Sogenannte Milchersatz-Drinks boomen weltweit und werden auch in Deutschland immer beliebter. Bekannte Produzenten wie z. B. Oatly oder das rapide wachsende Start-up vlyfoods setzen hierbei im Marketing meist auf eine Nachhaltigkeitsstrategie.

Das Motto: Unser Produkt ist gesund, lecker, nachhaltig produziert und mit geringstmöglichem Ressourcenverbrauch produziert. Und für die beiden letztgenannten Argumente gilt das auch für die Verpackungen, in denen sie angeboten werden.

Oatly und Vlyfoods im Getränkekarton: Klimafreundlich & nachhaltig

Denn die hippen Getränke finden sich im Ladenregal fast ausschließlich im Getränkekarton. Und der ist anderen Einweg-Getränkeverpackungen – ob aus Plastik, Metall oder Glas – beim Klimaschutz deutlich überlegen. Dies belegen alle Ökobilanzen der letzten 20 Jahre. Entscheidend dafür sind u. a. die hohen biobasierten Anteile. Getränkekartons bestehen zwischen 70 und 80 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Seit dem Jahr 2000 wird der Getränkekarton deshalb auch vom Umweltbundesamt (UBA) und vom Bundesumweltministerium als „ökologisch vorteilhafte“ Verpackung anerkannt.

Trotzdem fragen kritische Verbraucher, ob es nicht doch besser ist, seine Hafermilch in Mehrwegflaschen zu kaufen? Die werden nach Aussage vieler Hersteller „bis zu“ 50 Mal befüllt. Aber stimmt das auch? Würde das generell für alle Mehrweg-Flaschen gelten, könnte man sich Ökobilanzen sparen. Der Sieger im Öko-Wettstreit stünde von vorneherein fest.

Guter Mehrweg, schlechter Mehrweg

Die Praxis sieht allerdings anders aus: Flaschen, die in Kästen verkauft werden, die standardisiert sind und von vielen Abfüllern in einem Mehrweg-Pool genutzt werden, erreichen hohe Umlaufzahlen. Funktionierende Pools findet man vor allem bei Bier, Wasser und Erfrischungsgetränken. Aber selbst in diesen Getränkesegmenten gibt es inzwischen ca. 1.500 verschiedene Mehrweg-Flaschenformen.

Das Problem: Diese Flaschen können aufgrund ihrer individuellen Form nur von wenigen Abfüllern genutzt werden. Folglich verlängern sich die Transportwege des Leerguts. Die CO2-Emissionen steigen und die Umlaufzahlen sinken. Je geringer die Umlaufzahl einer Flasche, desto stärker wirken sich die hohen Emissionen bei der energieintensiven Herstellung von Behälterglas aus.

Haferdrinks in der Mehrweg-Flasche – die Probleme

Zurück zur Hafermilch: Hier kommt erschwerend hinzu, dass es nur wenige Abfüllstandorte gibt. Eine regionale Verteilung rund um den Kirchturm ist ein frommer Wunsch, aber keine Realität. Milchersatz-Drinks werden auf lange Sicht kein Massenmarkt werden. Die Flaschen werden in der Regel einzeln und nicht im Kasten verkauft. Das führt dazu, dass weniger Flaschen zurückkommen und die Umflaufzahlen entsprechend sinken.

Auch wenn Ökobilanzen nicht 1:1 auf andere Getränkebereiche übertragen werden können, gibt eine aktuelle Studie des Ifeu-Instituts zu Milch- und Saftverpackungen deutliche Hinweise, wie der Ökovergleich bei den neuen Trendgetränken ausfallen würde: Vergleichbar ist, dass auch Milchflaschen nicht kastenweise verkauft werden. Es gibt nur wenige Abfüllorte. Für Hin- und Rücktransport werden die Flaschen durchschnittlich über 700 Kilometer durch die Republik gefahren. Obwohl es seit vielen Jahren einen Mehrweg-Pool gibt, schafft es eine Milch-Flasche im Durchschnitt gerade einmal auf 11 Umläufe. Saftflaschen kommen auf knapp über 20. Entsprechend positiv fällt die Ökobilanz für Getränkekartons aus.

Warum junge Unternehmen für Milchersatz-Drinks auf Getränkekartons setzen

Um ein neues Produkt in einem Nischenmarkt mit großem Wachstumspotenzial schnell groß zu machen, braucht es ein starkes Produkt, ein gutes Marketing und eine umweltverträgliche Verpackung. Folglich ist der Schritt zum Getränkekarton nur (öko)logisch. Zudem schützt er den Inhalt nachhaltig vor Licht und Qualitätsverlust, zerbricht nicht und ist individuell so gestaltbar, dass er auch im Regal des Supermarkts auffällt. Kurz: Er ist wie gemacht für Start-ups und Unternehmen, denen Umweltschutz wichtig ist. Kein Wunder, dass vlyfoods explizit mit der Verpackung Getränkekarton auf seiner Webseite wirbt.

Screenshot Webseite vlyfoods, Link

Kontakt

Florian Lamp, Pressereferent FKN

Florian Lamp

Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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